Philosophische Supervision

Philosophische Supervision

Was? Mehr dazu kannst du hier erfahren.

Wann? nach Terminvereinbarung.

Wo? In den Räumen der Teams, bzw. nach individueller Vereinbarung oder online.

Kosten? 90 € pro 90 Minuten.

Wie anmelden? Einfach per Mail mit Namen und Wunschtermin für die Teilnahme am kostenlosen Infotermin oder direkt zur Vereinbarung eines Termins zur Supervision an info@denken-und-staunen.de!

Was Philosophische Praxis als Supervision der Sozialen Arbeit zu bieten hat

Soziale Arbeit ist ein sehr verantwortungsvolles Arbeitsfeld. Sie verlangt nicht nur eine klare Methodenkompetenz, sondern involviert insbesondere die ganze Person der Sozialarbeiter*in - als Mensch. Sozialarbeiter*innen sind nicht (nur) Arbeitende, sie sind Handelnde in einem Kontext oft existenziell hilfsbedürftiger Mitmenschen. Sie sind Professionelle im Unprofessionellen, sie sind „Profianfänger*innen“ und zugleich Fachpersonen eines spezifischen Gebietes. Was eine*n gute*n Sozialarbeiter*in ausmacht ist so vielfältig wie das Spektrum seiner und ihrer Einsatzmöglichkeiten. Letztlich kommt es darauf an, dass Menschen dieser Profession sich selbst und den Menschen an sich ausgezeichnet kennen, um ethisch überhaupt vertretbare Arbeit leisten zu können.


Philosophie demgegenüber schafft die intellektuelle Offenheit für genau diese Unklarheit. Sie ist gleichzeitig Lebensform und akademische Profession. Philosoph*innen sind „Anfängerprofis“ und haben in der Philosophischen Praxis endlich wieder einen Weg gefunden ihr Können außerhalb der akademischen Welt nutzbar zu machen.


Zugleich dienen Weiterbildungen in der Sozialen Arbeit immer noch zu selten der Schulung philosophischer Kompetenzen, die das Reflexionsvermögen erweitern oder aber auch die Fähigkeit kritisch zu hinterfragen schulen sollen. Das an sich ist ein Mangel, der sich nicht einfach beheben lässt und der vielfältige Recherche und ein breites Spektrum an Fortbildungsthemen für entsprechende Anbieter*innen voraussetzt. Fort- und Weiterbildungen werden jedoch häufig im sozialarbeiterischen Kontext nicht oder zu wenig anerkannt, sei es durch Vergütung oder Anwendbarkeit am konkreten Arbeitsplatz. Niemand (soweit mir bekannt) ist dazu besonders angehalten oder verpflichtet qualitativ hochwertige, bzw. auch nur betriebsneutrale Fort- und Weiterbildungen zu absolvieren. Philosophische Fort- und Weiterbildungen hätten auch nicht zwangsläufig das zum Thema, bzw. im Repertoire, das wieder für die Philosophische Praxis essentiell wurde: der Blick auf den einzelnen Menschen als Philosophierender.


Als wichtiges, mittlerweile gar nicht mehr wegzudenkendes Element für den Qualitätserhalt in der Sozialen Arbeit gilt allerdings die Supervision. Sie wird im Rahmen der Arbeitszeit und regelmäßig für alle Mitglieder eines Teams eines meist besonders seelisch belastenden Arbeitsfeldes angeboten.


Ihre Intention ist die einer Reflexion der Arbeit zum Aufrechterhalten der Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter*innen. Im Rahmen der Supervision sollen (psychische) Belastungen aufgefangen werden und durch Elemente des Teambuildings, des kollegialen Rückhaltes eine neue Zusammenarbeit gewährleistet werden.


Entsprechend den Anforderungen der Arbeitgeber*innen der Sozialen Arbeit, bzw. den tariflichen und vertraglichen Vereinbarungen zwischen konkrete*r Supervisor*in und Einrichtung, soll Supervision lösungsorientiert, d.h. auf etwas hinarbeiten.

Hier ist entscheidend, was unter einer Lösung verstanden wird. Wird Lösung dann als die Reproduktion erwarteter Definitionen verstanden?


Gemäß einer gelebten Kultur der Mitglieder einer Gesellschaft denken auch Sozialarbeiter*innen und Kolleg*innen aus ähnlichen Berufen sehr leistungsorientiert und legen ihren Maßstab an erkennbaren, sichtbaren Ergebnissen. Sie wiederholen bestehende eigene Prinzipien. Und doch dürsten sie oft nach der Loslösung von schon gewohnten Denkstrukturen.

Hier liegt die Besonderheit, ja die besondere Qualität der Philosophischen Praxis. Durch den Perspektivwechsel wird eine Verbesserung der bestehenden Methoden der Supervision erst möglich.


Was in der Praxis der Supervision nahezu übersehen wird, ist die Begriffsklärung metaphysischer, der Arbeit aber entscheidend zu Grunde liegender Themen. Konkret meint das Begriffe wie Vertrauen, Verantwortung, Hilfe, Selbstständigkeit, etc., die in der Sozialen Arbeit stattdessen künstlich messbar gemacht werden (müssen).


Wie kann man aber als Sozialarbeiter*in in Formen der Dokumentation und Zielsetzung der eigenen Arbeit mit und an der Klient*in diese Begriffe wählen und sie dann aber in SMART-Kriterien formulieren? Wie misst man Vertrauen?


Für die Klärung dieser Begriffe, bzw. Einigung über die Bedeutung dieser Begriffe innerhalb mindestens des Teams des Arbeitsplatzes wird ein immenser Aufwand an Zeit und Raum benötigt, der durch Supervision, wie sie derzeit gelebt wird, nicht gehalten werden kann.

Dabei ist auch das seine Grundlage. Supervision muss als Moderation der eigenen Gedanken (und Gefühle) der Supervisand*innen fungieren. Sie braucht dann die Kompetenz, die Philosophische Praktiker*innen genuin bieten.


Allerdings sind nicht nur die genannten Bereich Eigenarten Philosophischer Praxis, die in der Sozialen Arbeit dringend Anwendung finden müssen. Auch die Klärung und das Verständnis eines gemeinsamen Wertebegriffes in Kreisen eines Arbeitsteams, einer Abteilung aber auch gemeinsamer Werte innerhalb eines gesamten Trägers wird am besten getragen und gestaltet von Vertreter*innen Philosophischer Praxis.


Sie sind dafür besonders qualifiziert, da die Philosophische Praxis die menschliche Nähe ohnehin verlangt und zugleich die rationale Kompetenz, ja eine intellektuelle Fähigkeit mit meint, die bei Themen der Wertefindung gebraucht werden. 


Stefanie Rieger, 27.2.2021


Anmeldung und Buchung sind einfach per E-Mail an info@denken-und-staunen.de unter Angabe des Namens und Terminvorschlägen möglich.


Details, z.B. das Konzept der Supervision und Wege zur Themenfindung, werden gerne in einem Vorgespräch ausführlich kommuniziert.


Eine Supervisionseinheit dauert ca. 90 Minuten und kostet 90 €, zzgl. Anfahrtskosten.


Philosophische Supervision ist ebenfalls eine sinnvolle Ergänzung zu bestehenden Supervisionen. Vorstellbar ist die Installation eines philosophischen Supervisionstermines pro Jahr neben den ggf. monatlichen Supervisionen anderer Ausrichtungen.


Philosophische Supervision bietet sich auch für andere Berufsgruppen an, z.B. Philosophische Praktiker*innen.

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